Tour 7: Zimbabwe, das Land der Gegensätze

Von Kubu Island die  A30 nach Francistown, A3 bis Kasane, Grenzübergang Kasungula zu den Viktoria Falls und den  Zambesie NP,  A8 bis Hwange, Hwange NP, Richtung Osren nach  Mlibizi, Binga, Karoi, A1 bis Kariba, Mana Pools NP, Chirundu, A1 Harare, A3 nach Rusape, von dort aus die A14 in den Nyanga NP, die A3 bis Mutare ( Grenze zu Mosambique ), A9 durch die Eastern Highlands, A9 bis Masvingo zum Monumen “Great Zimbabwe”, weiter A9 und A6 bis Bulawayo, in den Matobo NP, zurück nach Bulawayo.
4700 km, davon ca 500 km Bad Roads.

Diese Tour starteten wir von Kubu Island in südliche Richtung, die 40 km bis zur Teerstraße waren kein Vergleich zu den anstregenden 91 km auf der Hinfahrt.

Ein besonderes Erlebnis war das Elefant Sands Camp. Die Elefanten stapften tatsächlich direkt durch das Camp zum Wasserloch. Man mußte sich immer wieder vergegenwärtigen das es sich um Wildtiere handelt.

In Kasane haben wir einen Gamedrive mitgemacht und zum ersten Mal, und ganz dicht Löwen gesehen.

Der Grenzübergang nach Zimbabwe war dann doch etwas  beschwerlich.
Wir hatten uns im Januar bei der Botschaft in Berlin Visa für sechs Monate besorgt. Die  Beamten vor Ort haben es zwar anerkannt, aber  uns nur 30 Tage  im Paß eingetragen, mit der Begründung, mehr gibt es nicht,  und vor Ablauf der 30 Tage könnten wir ein Immigration-Office im Land aufsuchen und das Visum nochmal für 30 Tage verlängern lassen. Sehr ärgerlich.

Im Viktoria Falls kam die nächste Überraschung: Es gab kein Geld!
An dem einzigen, wohl mit Geld bestücktem Geldautomaten war eine lange Schlange ( ca. 60 People ), und das Abhebelimit betrug 30 $ pro Woche.
Am 2. Tag gab es gar kein Geld, und so ist es auch die ganze Reise über geblieben.
Na gut, wir hatten aus Deutschland so einige Dollar mitgebracht, ab das war für die ersten Tage gedacht.
Die Viktoriafalls waren schon gewaltig…..aber umwerfend waren sie nicht. Mag daran gelegen haben das es den ganzen Tag bewölkt war, und das sich dadurch der Wassernebel so lange unten hält. Auf einen Helikopterflug haben darum verzichtet.

Zur Erholung ging es in den einsamen Zambesi NP.
Es tat gut mal wieder einsam und alleine in einem Naturcamp zu stehen.
Alle 5 Camps hier im Naturschutzgebiet sind verwahrlost, und in den ehemaligen Plumsklo’s schlafen tagsüber die Fledermäuse.

Der Hwana NP der größte Park des Landes.
Es leben viele Elefanten, große Büffel-, Zebras- und Antilopenherden, viele Vogelarten, Hippos, Krokodile und Raubtiere im Park.

Leider sind die Wege wie so oft in einem schlechten Zustand, der Park ist aber recht schön, die Campsites  im Verhältnis zu Namibia oder Botswana aber unverhältnismäßig teuer.
Die meisten Camps werden exclusiv an eine Partie vergeben und sollten möglichst vorgebucht werden; wir hatten Glück, bekamen zwar nicht unser gewünschtes Camp, aber doch ein recht nettes.
Die Camps werden liebevoll betreut, aber da seit Jahren kein Geld investiert wird, verfallen die einst zT schön angelegten Anlagen.

Auch die Camps außerhalb der Nationalparks sind zu teuer für das Gebotene.

Besuch auf dem Camp kurz vor dem Hwange NP

Auf dem Weg nach Osten sind  wir den Chizarira NP über eine 11 km Kreuzknüppelstrecke angefahren und wollten eigentlich mindestens 2 Nächte bleiben, aber dort wurde keine Kreditkarte akzeptiert, und 120$ für 2 Nächte rissen dann doch eine zu große Lücke in unser Barvermögen, zumal es außer einer grandiosen Aussicht nur ein paar versprengte Antilopen und Vögel zu beobachten gibt.
Die Wilderei wird hier noch im großen Maße betrieben um die Fleischvorräte
aufzustocken.

Wir sind dann über eine 300 km Gravelroad, mit zwei Übernachtungsstopps bis Kariba.

Die beschauliche Ortschaft, die am Lake Kariba liegt, und in deren Bucht im stahlblauen Wasser ein Yachthafen glänzt, genoss früher den Ruf als “die Riviera Zimbabwes”.
Das bemerkenswerte ist allerdings, das den Wildtieren hier überall freien Zugang zum Wasser gewährt wird, und man jederzeit auf Wildtiere treffen kann.

Leider auch hier die Camps vernachlässigt.
In Kariba haben wir uns dann auch endlich um unserer Wasserschaden gekümmert.
Vor gut 2 Monaten fing das Problem an; immer beim Fahren wurden die Staukästen und der Innenraum naß, zuerst nur ein bisschen, aber zum Schluß ca 3-4 Liter täglich. Vermutlich ist ein Riß im Tank, vielleicht eine gerissene Schweißnaht, denn alles andere konnten wir ausschließen.
Wir haben uns in Kariba bei einem Schiffsbauer einen Tank schweißen lassen und ihn in ein Staufach geschoben.

Neuer Wassertank in Kariba

Der Mana Pools NP an den Ufern des Sambesi gehört zum Weltnaturerbe.
Die 75 km Zufahrt ist berüchtigt und erfordert unbedingt ein robustes, geländegängiges Fahrzeug. Sie war eine Tortur für Leo und uns durch die extrem harte Wellblechpiste.
Fahrzeuge über 3t dürfen den Park angeblich gar nicht befahren, aber niemand hat sich für Leo’s Gewicht interessiert.
Die Campsites sollte man auch hier vorbuchen, da dieser Nationalpark ein beliebtes Ausflugsziel der Zimbabwer und Südafrikaner ist. Wir hatten Glück und ergatterten einen Platz am Flußufer.

Die Lager sind offen und werden tags von Pavianen, Meerkatzen und Elefanten, nachts von Hyänen und Flußpferden besucht.

Es ist verboten Zitrusfrüchte mit in den Park zu bringen, da es für die Elefanten eine Delikatesse ist, für die sie schon mal einen Wagen aufs Dach legen.
Wir hatten unsere eigene  ganz nahe Begegnung mit einem grauen Riesen.
Ich saß vor dem Wagen und war dabei Bohnen zu putzen, da kam der Elefant auf mich zu. Ich also schnell in den Wagen, hatte aber keine Zeit mehr die Tür zu schließen. Hartmut ist hinter den Wagen in Deckung gegangen.
Mir fiel dann ein, dass  vakuumverpackte Zitronen im Kühlschrank liegen, und auch eine gehörte Geschichte von durch Elefanten verwüstete Bohnenfelder.
Was tun?  Mittlerweile war der Elefant 1 m vor mir und sah mich an….und zog weiter.

Zur Erholung von den erlebnisreichen Tagen in Mana Pools NP ging es in  ein kleines, very british geführte Fishingcamp in Chirundu.

Wir nahmen die günstige Gelegenheit wahr eine kleine Bootstour mit einem Angelausflug zu  kombinieren. Der berüchtigte Tigerfisch wollte nicht beißen.

Den schönen Garten mit seinem englischen Rasen teilten wir uns abends mit einem Hippo, das ganz bedächtig den Rasen abfraß und  immer näher kam. Schließlich war es nur noch 2 m von uns am Lagerfeuer entfernt. Angst hatten wir nicht, aber Respekt.

Chirundu ist die Grenzstadt zu Sambia, dort wollten wir unser Visum verlängern lassen, klappte aber nicht, da eine Verlängerung nur kurz vor Ablauf, und nicht schon eine Woche vorher erfolgen kann.

Die Strecke über Harare bis zum Nyanga NP ist langweilig und zeitraubend.
Der Nyanga NP in den Eastern Highlands mit der nordisch anmutenden Natur läßt heimatliche Gefühle aufkommen. Klare Stauseen mit reichem Forellenbestand,

schattige ausgedehnte Nadelwälder, durchsetzt mit schroffen Granitfelsen.
Klassisches afrikanisches Großwild ist hier nicht vertreten.

In Mutare, Grenzstadt zu Mosambique, konnten wir problemlos unser Visum verlängern lassen.
Die weitere Strecke durch die Highlands hat uns ausgesprochen gut gefallen. Nebel und Kühle bildeten einen deutlichen klimatischen Kontrast zum Umland und wir fühlten uns an Irland erinnert.

Weiter gings nach Masvingo, zu den Ruinen von Great Zimbabwe. Die größte Ruinenstätte im südlichen Afrika gilt heute – nach generationenlangen, erbitterten Kontroversen – als bedeutenstes kulturelles Erbe des Landes und auch als Namensgeber des damaligen Rhodesiens.
Da sich unser Camp direkt in der Anlage befand, konnten wir die Ruinen
2 Tage lang erkundet, waren in den frühen Morgenstunden ganz alleine und haben die Großartigkeit auf uns wirken lassen.

Eine kleine, sehr persönlich geführte Chaletanlage im britischen Landhausstil mit einem außergewöhnlich üppig bepflanzten Garten, und ein leckeres Viergängedinner rundete unseren Besuch in Masvingo ab.

Der Abschluß dieser Tour war der Matobo NP, ca 50 km unterhalb von Bulawayo.
Für uns eigentlich der schönste Nationalpark Zimbabwes.
Nicht nur weil die Wege gut zu befahren waren, das Camp schön lag, wir die einzigen Touristen waren, sondern auch wegen seiner Caves mit unglaublich schönen, gut erhaltenen Felsenmalereien,

den schroffen Felsenformationen und Höhenzüge, und den vielen kleinen Flußläufen.

Auch in diesem NP hatten wir eine besondere Begegnung mit einem Wildtier.
Ein großer Schwarzmilan kreiste die ersten beiden Tage immer mal wieder in unserer Nähe und setzte sich sogar über unseren Kopf in einen Baum. Wir waren begeistert über die Akzeptanz die wir scheinbar bei ihm hatten. Als Hartmut kurz in den Wagen ging um das Teleobjektiv zu holen schoß er herab und klaute eine Frikadelle vom Tisch. Also vonwegen Akzeptanz, er war auf der Jagd.
Da war er bei mir genau richtig…..
Am nächsten Tag haben wir ihn schon erwartet und waren gut präpariert.
Er kam dann auch, und ich glaube die Bilder zeigen diese großartigen Momente.