Peloponnes Reise 12 Lakonia West Asteria Xilis Limni Fossil Forest

Montag 27.05.2019 – 36. Tag

Paralia Asteri nach Paralia Kokkinias

Heute Morgen ist es leicht bewölkt und warm. Es fallen morgens um 6 Uhr sogar ein paar Regentropfen, welche allerdings nicht einmal die verstaubten Scheiben von FeBu abspülen. Jetzt sind die ganzen Scheiben noch viel mehr verschmiert und da es weit und breit keine Autowaschanlage gibt, beschliessen wir von der nahen Dusche kübelweise Wasser zu holen und die WOMO`s so zu waschen. Das läuft ja wie am Schnürchen mit der langstieligen Bürste mit Schaber. Jetzt sind die Wagen völlig entstaubt und können sich wieder zeigen lassen. Schon bald räumen wir alles zusammen, füllen noch Quellwasser ein und los geht’s zum nächsten neuen Ort. In dieser Gegend wachsen gewaltig viel Orangen und Oliven. Kilometerweit ziehen sich die dicht behangenen Orangenbäume hin, eine Augenweide 😊 und der frisch gepresste Saft ist extrem fein. Und doch verkauft hier an der Strasse keiner Orangen oder Zitronen, weil jeder sie hat. Unterwegs machen wir daher noch einen Stopp zum Einkaufen. Die Fahrt geht nachher weiter zum Tanken und durch die Oliven und Orangenplantagen an unseren neuen Ort. Ein einziges WOMO steht an der breiten Strasse und wir fahren ganz nach hinten zum Hafen, welcher kaum genutzt wird. Ein Fischerboot steht im Hafen und wird nicht bewegt. Wir sind noch am gleichen ellenlangen Strand wie vorher, einfach fast am Schluss der Bucht.

Ich packe FeBina aus und gehe die neue Gegend “ausschnorcheln”. Auch hier immer noch sehr viel Orangen- und Olivenplantagen. Ein Teil der Orangen sind geerntet und die anderen sind erntereif und werden in den nächsten Tagen bestimmt abgelesen von den Bäumen. Es werden auch überall wieder Bäume verjüngt und das passiert hier auf ganz einfache Art und Weise. Ich fahre auch durch eine junge Plantage mit Aprikosenbäumen, welche ganz frisch geerntet sind. Am Boden liegen noch etliche reife Früchte und ich kann nicht wieder stehen, die sonnenwarmen Aprikosen zu kosten. Mhhhhh….. sie schmecken extrem fein fruchtig reif. So was gibt es im Laden gar nicht zu kaufen. Zurück auf der Hauptstrasse fahre ich noch ins nächste Dorf Elaia, wo sich alles ruhig abspielt. Sie Parken beidseits am Strassenrand, gehen zu einem Bier oder einkaufen und haben`s ganz friedlich. Wenn dann der Bauer mit seinem alten verrosteten Traktor kommt, fährt der eine oder andere mäuschenstill weg ohne Schimpfworte oder Gehupe. Eigentlich wollte ich noch einen Salat einkaufen, aber im Lädeli gibt’s um diese Zeit keinen Salat mehr. Die Einheimischen pflanzen ihn ja selber im Garten. So beende ich meine abendliche Ausfahrt und radle auf dem schnellsten Weg zurück und treffe bei Sonnenuntergang bei Roger ein. So endet schon wieder ein interessanter Tag mit vielen gewonnen Eindrücken in der neuen Umgebung.

 

 

Dienstag 28.05.2019 – 37. Tag

Paralia Kokkinas nach Asopos Boca 

Nach einer sehr ruhigen Nacht scheint die Sonne wieder und ich mache wieder mal Rösti mit Spiegelei zum Frühstück. Ja da habe ich ganz weiss fleischige Kartoffeln mit einer ganz anderen Konsistenz erwischt beim Einkaufen. Ob das wohl eine gewohnt feine Rösti gibt? Und siehe da, ich staune wie meine Rösti schmeckt und auf dem Gas ist es schon etwas anders zum Kochen als zu Hause auf dem Elektroherd. Da habe ich mich schon längst daran gewöhnt und nur zum Sagen, solch feine luftige Spiegeleier wie ich hier auf dem Gas koche, gibt es zu Hause nie. Wer weiss, vielleicht legen die Hühner hier andere Eier oder es liegt an der Pfanne, der Meeresluft oder am Gas. Ja nu, gestärkt beraten wir unsere neue Route, denn hier gibt’s je nach Wind einen unangenehmen schwefligen Geruch vom Hafen her, wo ja keiner ist.
So verlassen wir nach einer Nacht Kokkinas und folgen der Strasse durch das Dorf Elaia und weiter ins Landesinnere über karge Hügelzüge in die grosse breite Ebene hinunter nach Asopos Hier zäumen mehrheitlich Olivenbäume die Gegend und die Strassen ausserorts sind in einem ordentlichen Zustand. Durchs Dorf wird es wieder eng und die Strassen sind geflickt und holperig und nach 4 Km durch die Orangen-Olivenplantagen erreichen wir unser neues Ziel an der wunderschön gelegenen Bucht Boca. Sehr ruhig mit kleinen Tamarisken und Eukalyptusbäumen und im Moment sind wir alleine hier. Auch hier gehe ich rechts und links um die Ecken schauen, ob es noch weitere einsame Buchten gibt. Oh nein rechts gibt es viele schöne Klippen und eine kleine Bucht, welche nur mit einem Boot erreichbar ist. Auf der linken Seite gibt es versteinerte Muschel und spannende Klippen zum Klettern.
Die Sonne geht fast unbemerkt unter und es reicht grad noch, sie schnell einzufangen. Und jetzt schreibe ich noch an meinen Tagesberichten……..

Mittwoch 29.05.2019 – 38. Tag

Asopos Boca 

Es kündigt sich wieder ein prächtiger Tag an. Nachdem Frühstück fahre ich mit FeBina aus. Ich fahre durch Oliven- und Orangenplantagen, begegne keinen Menschen auf der Feldstrasse. Ohne Navi würde ich mich hier bestimmt verirren, denn es gibt so viele Abzweigungen. Die einen Orangenplantagen sind eingezäunt und die meisten sind frei zugänglich. Nach einer Stunde kreuz und quer erreiche ich die navigierte Badebucht Plitra 93. Auf den ersten Blick weiss ich schon, dass das nichts für und ist so direkt an der Promenade. So fahre ich weiter über total holprige Weglein direkt am Meer neben den Klippen und in der Übernächsten ist es sehr schön und einsam, aber das traue ich FeBu nicht zu hie her zu fahren. So fahre ich in einer kleinen polligen Strasse aufwärts, schalte bis nichts mehr geht und FeBina hinten durchdreht. Ein paar Schritte laufen und dann geht’s wieder. Irgendwann komme ich auf eine Teerstrasse und navigiere wieder zurück ans Meer durch andere Olivenplantagen. Zum Schluss komme ich nochmals bei Orangenbäumen vorbei und ganz viele liegen auf Haufen am Boden. Das sieht so verlockend aus und ich schäle mir doch so eine warme Orange und mein Magen freut sich. Mhhhh eine warme Orange essen, ja das ist speziell fein und saftig. Niemand hats gesehen und ich komme mit einem reinen Gewissen zurück, denn wer weiss, was mit diesen Orangen überhaupt passiert?
Nach dem Nachtessen verabschiedet sich die Sonne hinter dem Profitis Ilias 2407m und ich habe so das Gefühl, dass es eine andere Sonne ist, als wenn sie direkt im Meer versinkt.

 

Donnerstag 30.05.2019 – 39. Tag

Asopos Boca 95 zur Xilis Bucht 

Der neue Tag startet wieder wunderbar mit Sonnenschein und warmen Temperaturen. So schön wie es auch hier ist, beschliessen wir einige Km weiter zu fahren an einen anderen Ort, zur Xilis Bucht. Ja um in diese Bucht zu gelangen, musss wohl jeder zuerst irgendwo wenden, bevor er diese abhängige enge Rechtskurve kriegt. Alles wunderbar geklappt mit wenden und ich fahre runter zur langen wunderschönen Bucht mit Sandstrand und kristallklarem Wasser. Vorbei an hohen Schilfwänden beidseits und FeBu wird hier mal sanft gestreichelt. Er kennt auch schon ganz andere Geschichten. Ganz am Ende der Bucht platzieren wir uns. Wieder ein traumhaft schöner Tag und ich gehe mit FeBina in die nächsten Buchten nordwärts, wo FeBu nicht mehr fahren kann. Am Nachmittag in die Gegenrichtung nach Arhangelos, ein kleines touristisches Dorf, wo auch noch Ruhe herrscht. Wieder angekommen bei meinem fahrenden „Haus“ gehe ich noch schwimmen und trockne mich an der Sonne. So verrinnt die Zeit und ich koche noch z`Nacht und wir stärken uns bevor die Sonne untergeht. Am späteren Abend bilden sich im Westen ein paar kleine Wolken und der Sonnenuntergang wird ganz spannend und speziell schön.

 

Freitag 31.05.2019 – 40. Tag

Xilis Bucht über Elfaonisos  zum Badeplatz Limni

Auch heute scheint die Sonne auf den Frühstückstisch und uns zieht es weiter südwärts an die südlichste Spitze des 3. Fingers für uns oder der östlich gelegene.

So verlassen wir diese einsame Bucht nicht mehr bei strahlendem Wetter und fahren über ein ehemaliges rumpliges Bachbett zur Hauptstrasse hoch. Ab da get es dann etwas rassiger vorwärts auf unserer längerer längeren Fahrt über die immer wilder werdende Gegend mit den Dörfern Demonia, Elika nach Viglafra mit seiner Fährstation zur „grossen“ Insel Elafònisos. Wir schauen uns hier noch den flachen feinsandigen malerischen Strand an. Auch hier fantastisch schön 😊 Hier besteht ein Campingverbot, was heisst: am Tag darf man stehen und nachts muss man in den „Oliven-Camping“ von Andreas. So fahren wir bei leicht bewölktem Himmel weiter bis Neapolis, ein grösserer lebendiger Ost und da kaufen wir noch ein, denn unten gibt es bestimmt keine Möglichkeiten mehr. Nachher schlängeln wir uns durch die engen Gassen und fahren wieder weg vom Lakonischen Golf in die Höhe und erreichen das am Hang gelegene Agios Nikolaos, wo wir noch unsere Wassertanks mit Quellwasser auffüllen. Noch ca. 15 km und wir haben wieder einen fantastischen Blick über die karge Landschaft hinweg, wo auch noch Spuren von Waldbränden zu sehen sind, zum Meer und auf die Insel Elafònisos. Wir sichten unsere neue Bucht schon und fahren den letzten km auf einer Schotterstrasse, leicht schräg, zum Teil steil abfallend mit ausgewaschenen Rinnen. Auf einer einsamen Klippe platzieren wir uns und sind glücklich auch hier Mausebein alleine zu sein. Einfach gigantisch herrlich 😊 hier. Roger beginnt nach der längeren Fahrt sofort wieder mit programmieren wie immer und ich platziere meine Einkäufe und richte mich neu ein. Ich blicke hieraus aufs Meer und sehe auffällig viele grosse Schiffe/Frachter in unterschiedlichen Tempi vorbei gleiten. Wir fragen uns wohin diese vielen Frachter mit unterschiedlichen Lasten wohl alle hingehen? Ich wollte es googlen, das Internet hier zwar schwach und am Abend geht gar nicht mehr viel. Also bleibts eine offene Frage. Deswegen schlafe ich doch wunderbar.

Samstag 1.06.2018 – 41. Tag

Badeplatz Limni

Schon morgens in der Früh sind die riesen Frachter und Fähren wieder unterwegs. Ein Bauer mit seinem uralten Traktor fährt bei uns vorbei und Roger fragt ihn: warum all diese Schiffe hier durchfahren und nicht um die Insel? Ja er sagt, es ist der kürzere Weg und die Frachter gehen z.T. nach Italien, Spanien, in den Norden bis Amerika. Wau, deshalb bewegt sich hier im Lakonischen Golf so viel auf dem Wasser. Vom einfachsten kleinen Fischerboot über die Privatjachten bis hin zu den ellenlangen Tankern und Fähren.
Nach dem Frühstück gehe ich mit Febina die südlichste Ecke dieses Fingers auskundschaften und erlebe wieder viel Gastfreundschaft im kleinen westlich gelegenen Dörfli Limni, welches aus einem Fischerhafen und etlichen Häusern besteht. Mir scheint so, dass es hier nur ältere Bewohner hat, welche hier ihren Lebensabend verbringen und das Dorf kaum verlassen. Sie sind Selbstversorger und sind mit dem minimalsten zufrieden und ohne Hektik glücklich. Es gibt kein Laden, ja nicht mal ein Kiosk hier. Zum Einkaufen müssen sie doch einige Km fahren. Die westlichste Ecke erreiche ich ganz mühsam und es hat sich doch gelohnt mit dem herrlichen Blick über die speziellen Felsblöcke hinweg.
Nachher fahre ich zurück, bei Roger vorbei und nehme Kurs auf Osten. Fahre durch einen kleinen Feldweg, wo sie zu viert Sackweise rote Zwiebeln ernten, in das kleine Dörfli Prof. Ilias. Hier gibt es oft gleiche Namen und ist nicht immer ganz einfach, diese auseinander halten zu können. Während meiner weiterfahrt sehe ich, dass es auf dieser untersten Ecke nur noch rote Zwiebeln wachsen und das doch in jeder geschützten Fläche, welche sie kultiviert haben. Sonst wächst hier, wo ich ja fast auf Meereshöhe bin nichts mehr. Eine karge Steinwüste mit vielen stachligen zum Teil noch blühenden Sträuchern. Bei der Kirche Agios Marina kehre ich um und fahre zurück. Da der Empfang hier für Roger doch echt schwach ist neben einer Stromleitung verschieben wir und um 250 m ostwärts und hier ist es noch schöner zu stehen. Wir habe die ganze Sandbadebucht für uns alleine.
Auch dieser einmalige Tag neigt sich dem Ende entgegen. Die Frachter fahren jedoch praktisch ungehört die ganze Nacht weiter und weiter.

Sonntag 02.06.2019 – 42. Tag

Limni Badeplatz / Fossil Forest

Der heutige Tag zeigt sich wieder von seiner schönsten Seite. Auch Roger verlässt heute mal sein fahrbares Büro und macht einen Ausflug mit seinem Bike über das Kirchlein Agios Marina zu dem Fossil Forest an der Küste von Agia Marina. Schwärmend kommt er zurück und ich starte mit FeBina dorthin. Den Weg kenne ich ja schon bis auf 400 Meter von gestern her. Schon auf der holprigen Naturstrasse dorthin begegne ich vielen versteinerten Muscheln. Unten am Meer/Küste nehme ich viele versteinerte Bäume/Stämme/Wurzeln/Muscheln wahr, welche laut Experten zwei bis drei Millionen Jahre alt sind. Sie gehen davon aus, dass damals das Klima hier subtropisch war und ganze Wälder von Palmen hier standen. Da der Meeresspiegel anstieg und die Bäume unter Wasser setzte, wurden sie in Millionen von Jahren auf einzigartige Weise versteinert. Es ist eine fantastisch schöne Ecke mit vielen sehenswerten Versteinerungen und auch einzigartig in ganz Europa.

Ich verweile mich hier und durchschnorchle Mausebein alleine alle Buchten per Fuss. Keine Menschenseele ist hier. Das Gebiet ist recht gross und ich steige über die mächtigen Steine/Klippen ja fast noch Höhlen. Wunderschön und einzigartig bei dem Traumwetter in dieser Ecke zu sein – grossartig und ich bin extrem glücklich, mir im Winter diese Halbinsel als Ziel meiner Frühjahrsreise bestimmt zu haben 😊 Ein wunderschöner Nachmittag und ich fahre auf Umwegen zurück.
Die Tanker fahren weiterhin auf dem Lakonischen Golf während sich die Sonne im Westen still und leise verabschiedet.

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