Inhaltsverzeichniss
Sonntag 12.05.2019 – 21. Tag
Von Kardamili nach Neo Itilo
Am heutigen Muttertag gehe ich schon früh zu Fuss das Dorf auskundschaften. Morgens um 7 Uhr bringt eine Dame schon wunderschöne Blumen in die Kirche und auch kräftige Männerstimmen höre ich auf dem grossen Vorplatz.Auf der anderen Seite des Dorfes entdecke ich einen gesunden vollbehangenen Maulbeerenbaum. Die Sonne hat die reifen Beeren schön erwärmt und sie sind geschmacklich fantastisch zum Essen.
Zurück bei FeBu ist Roger noch nicht auf den Beinen. Bestimmt hat er wieder bis in alle Nacht hinein programmiert. Einige sitzen schon draussen am Frühstücken und 2 rufen mir Guten Morgen…Rasch stelle ich mir meine geklauten Blumen ins Wasser (Roger war gestern extra im Lidl und wollte mir Blumen zum Muttertag kaufen, aber oha hat er gesagt, weit und breit keine Blumen zu kaufen). Jetzt laufe ich ca. 40m rüber zu den ihnen und es ist ein Pensionären Paar aus Davos, welches ich sogar bestens kenne 😊 Sie sind auch fast gleich lang unterwegs und sind auch Fan vom so reisen. Nach dem ausgiebigen Morgenschwatz laufe ich rüber zu Roger, welcher erst ein Auge richtig offen hat. Nach dem Früchstück verabschieden wir uns bei meinen Bekannten und fahren wieder hoch durch das Dorf und gelangen auch wieder auf eine „Hochalpenstrasse“ mit einer ganz ähnlichen Fahrt wie gestern. Unser Ziel: die Neo Itilio Bucht im kleinen Dorf, wo es mindestens ein Lädali und ein Pup hat, erreichen wir am Nachmittag. Roger arbeitet wieder und ich gehe mit FeBina „spazieren“ und entdecke wieder neue Sträucher und Blumen.
Auf dem Platz ist nur noch ein Franzose und wir haben auch hier unsere Ruhe und Sicherheit für eine Nacht.
Montag 13.05.2019 – 22. Tag
Von Neo Itilo zur Sauriereierbucht
Heute ist leichter Regen und Bewölkung angesagt und ich packe zusammen während Roger noch trainiert. Ich fahre schon los an die neue ca. 7 km weit weg liegenden Sauriereierstrand Bucht. Da liegen viele fast weisse runde Steine ohne Sand und es kollert ganz anders, wenn das Meer zurück schwappt. Teils scheint noch die Sonne und es bleibt mindestens trocken mit 22 Grad bis am Abend. Am frühen Nachmittag finden sich 3 grosse Katamarane in unserer Bucht ein, welche hier ankern, denn es windet doch etwas. Das ist doch endlich passendes Wetter zum Schreiben und ich setzte mich hin, dass du endlich was zu lesen hast.
Dienstag 14.05.2019 – 23. Tag
Sauriereierstrand – Seehöhle Ylychada Diros Mani
Nach einer ruhigen Nacht ist es schon wieder morgen. Morgens um 6.45 Uhr verlassen die 3 Katamarane ganz und unbemerkt die windstille Bucht. Nach dem Frühstück laufen wir in die nahe gelegene Nachbarsbucht Diros. In dieser Bucht befindet sich am Fusse einer kargen Landschaft der Mani eine der reizvollsten Höhlen der Welt, die Seehöhle – Ylychada Diros Mani. Hier hat die Natur mit unerreichter Kunstfertigkeit und Geduld ein Wunder erschaffen, das jegliche Vorstellungsgabe übersteigt. Strahlend weisse Stalaktiten und Stalagmiten, beeindruckende Wände und glänzende Kristalle schmücken jeden Winkel und lassen so einen unvergleichbaren Anblick entstehen, der einem den Atem raubt.
Zum Abschluss des Tages sitze ich am Meer und meine Aufmerksamkeit gehört dem Sonnenuntergang. Immer wieder ein wunderschöner Akt, wenn die Sonne im weiten Meer versinkt und auf der Gegenüberliegenden Seite ist der Mond schon wach.
Mittwoch 15.05.2019 – 24. Tag
Sauriereierstrand – Taygetos/Maganiari-Quelle
Die letzte Nacht am Sauriereierstrand war wieder schön ruhig und die Sonne lacht auch wieder.
Da morgen wie alle Jahre wieder mein Geburtstag auf dem Kalender steht, hat Roger etwas spezielles vor mit mir, Marlis und Arnold zusammen. Wir haben das Taygetos Gebirge im Süden der Peloponnes schon ein paarmal gesichtet, es zieht sich als gewaltiger Riegel von der Mani nordwärts bis weit nach Arkadien. Mit dem Profitis Elias besitzt es den höchsten Gipfel der Peloponnes. So möchte Roger als Abwechslung mit uns diesen Berg besteigen.
Am Nachmittag verlassen wir diese schöne uns lieb gewordene Bucht und fahren ins Tygetos Gebirge. Wir überqueren den 2. Finger und erleben eine abwechslungsreiche Fahrt über „Hügel“ hinweg und wieder runter ins Tal über Krokees, Paleopanagia nach Aogia. Jetzt beginnt die schmale Strasse im Dorf zu steigen. Ja wir waren gewarnt durch den WOMO Führer, dass es einem fast schwindlig werde in den Serpentinen. Irgendwo werde es dann wieder flacher wo man vom ersten in den 2. Gang schalten könne und Wasser gäbe es auch um den Schweiss von der Stirne zu wischen. Na ja…. Ich bin mal gespannt wie FeBu und ich diese 9 km Bergstrecke meistern. Auf jeden Fall ist es eine schöne Gegend und auch hier blüht der Gingster am Strassenrand wunderschön. Die Bergspitzen sind leicht im Nebel und auf morgen hat Kachelmann schönes Wetter angesagt. Ich fahre fortwährend vorwärts, fange an von Hand zu schalten auf der Asphaltstrasse und FeBu marschiert hoch ohne dass es mir schwindlig wird oder ich Schweissperlen auf der Stirne verspüre. Die kurzweilige Fahrt gefällt mir und schon erblicke ich das WOMO von Marlis und Arnold. Somit habe ich den Wanderparkplatz, mein Ziel auf 960m schon erreicht. Jupi… und das war`s schon? Ja ja sagt Marlis! OK, dann stelle ich den Motor ab. Roger ist auch schon da mit Bürso und er joggt nun noch die 4,5 km auf der holperigen zum Teil ausgewaschenen Naturstrasse hoch zur Schutzhütte des griechischen Bergsteigervereins auf 1550m. Roger kommt ganz verschwitzt zurück, duscht sich und nun besprechen wir kurz den Plan für den morgigen Tag.
Wir kommen zum Entschluss: mitden Vorderrad angetriebenen WOMO`s haben wir keine Chance zur Hütte hoch zu fahren. Roger traut sich zu, mit seinem Hinterrad angetriebenen IVECO ein Stück hochzufahren, damit sich die Höhenmeter etwas verringern für Marlis und Arnold. Sie sind nicht ganz so berggängig und fit wie wir. Nach einem Schlummertrunk legen wir noch die Abfahrtszeit fest und dann gibt’s Bettruhe in der kühleren Alpenluft.
Bei jeder Welle des Meeres rollen die Sauriereier hörbar vor und zurück 🙂