Tour 5: Zum wasserreichen Norden von Namibia

Die B1 bis Tsumeb, die C42 bis Grootfontein, die B8 Mangetti NP,  Rundu, bis Divundu, die C48 bis in den Mahango NP,  die Buffalo Hunting Area, weiter die B8 bis Kongola, die C49 in den Mudumu NP
940 km

Von den Eindrücken des Etosha NP erholten wir uns in der Bergbaulodge Uris,
auf einem scheinbar völlig in der Einsamkeit gelegenen Camp.
Angegliedert war eine tolle Lodge im  Kolonialstil, die uns viele Annehmlichkeiten, wie zB. flotteres Wlan bot.

Uris Safarlodge

Bei der Dekoration der Lodge wurde das Thema “Minenarbeit” aufgegriffen, überall trifft man auf Loren, Grubenlampen und verrostetes Altmetall.

Der Mangetti NP ist nur mit 4×4 zu befahren.  Die Tiere sind in diesem NP sehr scheu.
Uns hat der Tiefsand nicht so viele Probleme bereitet, wohl aber die engen Buschdurchfahrten, und die Höhe der Bäume. Zwar haben wir an einem Wasserloch eine Herde Gnus beobachtet,

aber nach der Hälfte der Strecke hatten wir keine Lust mehr, zumal es am Wegesrand keine Tiere zu sehen gab, da die Vegetation bis direkt an unseren Wagen reichte.

Wenn man die B8 Richtung Norden und Osten fährt sieht man immer wieder kleine Lehmhütten am Rand der Straße – ein Idyll was man generell mit Afrika verbindet, aber in Namibia nur hier im Norden findet.

In der Nähe von Rundu, direkt am Okavango und mit Blick auf Angola besuchten wir
das “Lebende Museum” der Mbunza.

Wie in allen Lebenden Museen in Namibia liegt das Hauptaugenmerk des Mbunza Living Museum darin, Besuchern einen detaillierten und authentischen Einblick in die traditionelle, vorkoloniale Kultur zu geben.
Die Akteure des Lebenden Museum der Mbunza tragen anhand alter Fotographien rekonstruierte Kleidung aus selbst gegerbtem und mit dem Öl der Mangetti – Nuß veredeltem Leder.

Wesentlicher Bestandteil der interaktiven Programme  ist die Darstellung und Bewahrung der Fischerei- und  Ackerbaukultur.
Die traditionelle Präsentation reicht vom alltäglichen Leben wie Herstellung von Körben, Matten, Pfeil und Bogen, Reusen zum Fischen bis hin zu hoch spezialisiertenTechniken wie Schmiedekunst, Töpferei und Trommelbau.

Wir waren die einzigen Besucher an diesem morgen und nur für uns wurde getrommelt, getanzt und gesungen.

Nach ein paar erholsamen Tagen am Okavango

ging es die B8 Richtung Divundu, in den sogenannten Caprivi Strip.
Namensgeber dieser auf Karten so skurril aussehenden Korridors war Graf Leo von Caprivi, der 1890 den Helgoland-Sansibar Vertrag mit Großbritannien unterzeichnete.
Die Briten bekamen die Gewürzinsel Sansibar und einen Teil des heutigen Botswana, die Deutschen Helgoland und den Landzipfel, der den Zugang zum Sambesi ermöglichte. Geplant war eine Verbindung nach Deutsch-Ostafrika auszubauen, doch der erste Weltkrieg beendete die deutsche Kolonialperiode.

In Divundu geht es Richtung Süden zu den nicht erwähnenswerten Popa Waterfalls, die lediglich ein paar Stromschnellen des Kavango Flusses sind, zur Mahango Game Reserve.

Der kleine Mahango Game Park und die Buffalo Hunting Area, an der Grenze zu Botswana, sind sozusagen der Einstieg zu den Naturschutzgebieten mit Flussauen, Riedgras und Papyrussümpfen, zu weiten, mit Mopanebäumen bestandenen Ebenen und großem Wildreichtum.

Es gibt nur wenige Touristen, und wir konnten die großen Hippos und die Wasserbüffel aus der Nähe beobachten.
Unser besonderes Highlight waren 4 riesige Elefanten die plötzlich vor uns die Straße querten.

Nächtliche Stippvisite neben unserem Wagen bei dem Rainbow Lodge Camp.

Hippo in der Nacht an unserem Camp in der Raibow Campsite

Dann führte uns der Weg zum Nambwa-Camp in der Kwando Core Area. Es waren mühsame 14 km mit viel Busch und Tiefsand, die Scheiben sind wieder entsprechend verkratzt.

Auch wenn wir nicht am Wasser stehen konnten,hatten wir beim Abendessen Besuch von einer Elefantenherde.

Unser Highlight auf dieser Tour aber war unser drei tägiger Aufenthalt im Mudumu NP. Das Campen ist im Park an drei Stellen kostenlos möglich. Es ist aber nur eine kleine Grasfläche am Fluss mit einem Plumpsklo und viel Natur. Ein Platz mitten in der Wildnis mitten unter den wilden Tieren, die wir auch zum Teil zu sehen bekamen oder hörten. Von den sehr aktiven Löwen haben wir aber nur die Spuren auf der Pad gesehen und morgens haben wir sie gehört.

Hartmuts Angelversuche sind uns schlagartig in einem anderen Licht erschienen, als am nächsten Morgen drei riesige Krokodile uns ihre Aufwartung machten und gemächlich am Camp vorbei schwammen.

Es waren schöne Tage , keine Menschenseele weit und breit, also für uns ein schöner Abschied von Namibia. Die nächste Tour soll in Botswana starten.